George Gershwin –
Concerto in F für Klavier und Orchester (1925)
Antonín Dvořák –
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“ (1893)
Chi Ho Han | Klavier
Bastian Heymel | Musikalische Leitung
Junges Sinfonieorchester an der Universität Münster
Samstag, 31. Januar 2026 | 20 Uhr
Sonntag, 01. Februar 2026 | 18 Uhr
Freie Waldorfschule Münster | Rudolf-Steiner-Weg 11 | 48149 Münster
Wo sich Wege kreuzen, entstehen neue Perspektiven.
Das Konzertprogramm „Crossroads“ versammelt zwei Meisterwerke, die an entscheidenden kulturellen und historischen Schnittpunkten entstanden und musikalische Zeugnisse von Aufbruch, Begegnung und Sehnsucht nach Verbindung sind.
Mit seinem 1925 uraufgeführten Klavierkonzert in F betritt George Gershwin Neuland. Der Komponist, der mit Broadway-Hits und der „Rhapsody in Blue“ bereits als musikalischer Brückenbauer zwischen Jazz und Klassik gefeiert wurde, schreibt hier erstmals ein großformatiges Konzertwerk in traditioneller Form – doch mit ganz eigener Sprache.
Der Rhythmus des Big Apple pulsiert in jedem Takt, synkopische Energie und musikalische Elemente afroamerikanischer Herkunft wie Jazz und Blues treffen auf einen sinfonischen Gestus. Gershwin selbst nannte das Werk „eine Mischung aus musikalischer Poesie und Tanz“. Es ist ein Konzert an der Kreuzung von Konzertsaal und Straßenecke, von penibel notierter Partitur und Improvisation, von Alt und Neu.
Das Konzert lebt von Kontrasten zwischen Eleganz und Energie, zwischen orchestraler Fülle und jazziger Intimität und ist zugleich Ausdruck der amerikanischen Identitätsbildung im Spiegel kultureller Vielfalt.
Fast drei Jahrzehnte vor Gershwin reist Antonín Dvořák auf Einladung als Direktor des National Conservatory of Music nach New York, um das junge amerikanische Musikleben zu fördern. Der böhmische Komponist, fest verwurzelt in der mitteleuropäischen Romantik, begegnet dort einer neuen Welt – nicht nur geografisch, sondern auch klanglich.
Besonders angetan ist er von afroamerikanischen Spirituals und der Musik der indigenen Bevölkerung, deren Melodien und Ausdruckskraft ihn tief berühren.
Dort entsteht seine berühmte 9. Sinfonie – ein Werk, das europäische Sinfonik mit Inspirationen aus afroamerikanischer Spiritual-Tradition und indigener Melodik verwebt. Dvořák selbst verstand seine „Neue Welt“-Sinfonie nicht als bloße musikalische Reisebeschreibung, sondern als Einladung zur kulturellen Öffnung: eine „neue Musik“, geboren aus dem Dialog zwischen Altem und Neuem, zwischen Europa und Amerika. Dvořák zeigt, dass musikalische Identität durch Austausch entsteht, nicht durch Abgrenzung – ein starkes Plädoyer für kulturelle Offenheit!
Bastian Heymel
Unsere Proben im Wintersemester finden immer mittwochs von
19:45 Uhr bis 22:15 Uhr in der Aula am Aasee, Scharnhorststraße 100 (Platz der Weißen Rose), 48151 Münster, statt.
Die erste Probe für das neue Semester ist am Mittwoch, dem 15. Oktober!
Auf dem Programm stehen groß besetzte Orchesterwerke von George Gershwin und Antonín Dvořák.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen und zum Mitspielen eingeladen.
Der in Deutschland lebende koreanische Konzertpianist Chi-Ho Han beeindruckt als gleichermaßen begeisterter Interpret des klassischen und zeitgenössischen Repertoires auf allen Kontinenten. Bereits im Alter von 20 Jahren etablierte sich Han mit Preisen beim Beethoven-Wettbewerb in Wien und Bonn sowie beim Schubert-Wettbewerb in Dortmund. 2014 gewann er beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD (Deutschland) den Publikumspreis und erhielt zudem den Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition. Es folgte ein Erster Preis beim Seoul International Music Competition (Korea) und die Silbermedaille beim Gina Bachauer International Artists Piano Competition (USA). Als Preisträger des Internationalen Königin-Elisabeth-Wettbewerbs 2016 erhielt seine Interpretation des Orchesterauftragswerks „A Butterfly’s Dream“ von Claude Ledoux hohe Anerkennung und wurde für die Wettbewerbsaufnahme ausgewählt.
Als aktiver Solist und kreativer Programmgestalter trat Han unter anderem beim Seoul Arts Center Symphony Festival, dem Festival Internazionale di Musica da Camera di Cervo, dem Internationalen Klavier-Festival Ruhr, dem Kissinger Sommer International Music Festival, dem Internationalen Rheingau Musik Festival, dem Internationalen Bodensee Musik Festival, dem Lake Como Piano Festival, dem Musikdorf Ernen und dem Deer Valley Music Festival auf und wurde von der Kritik gefeiert. Seine beiden Alben „Chopin & Schumann: Piano Works“ bei Acousence Classics (2017) und „Songs of the Cello“ bei Warner Classics (2019, mit dem Cellisten Taeguk Mun) halten sein Können als Solist und Kammermusiker fest.
Han konzertierte mit dem Symphonieorchester des Österreichischen Rundfunks, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Belgischen Nationalorchester, den Dortmunder Philharmonikern, der Köln Sinfonietta, dem Korean Symphony Orchestra, der Nationalen Philharmonie Lemberg, dem Münchner Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester von Marseille, der Königlich Flämischen Philharmonie, dem St. Petersburg Symphony Orchestra und dem Utah Symphony Orchestra und hat dabei mit Dirigenten wie Myung-Whung Chung, Marin Alsop, Thierry Fischer, Lawrence Foster und Michel Tabachnik zusammengearbeitet.
Han hat in großen europäischen und asiatischen Konzerthäusern gespielt, wie dem Goldenen Saal des Musikvereins in Wien, der Forbidden City Concert Hall (Peking), dem Herkulessaal (München), dem Gewandhaus Leipzig und der Tonhalle Zürich. 2019 führte ihn eine Tournee mit Tschaikowskys erstem Klavierkonzert unter dem renommierten Dirigenten Myung-Whun Chung auf eine Konzerttournee durch Korea.
Chi Ho Han wurde 1992 in Seoul, Korea, geboren und erhielt seine pianistische Ausbildung bei Prof. Arnulf von Arnim (Essen) und Prof. Arie Vardi (Hannover). Er ist Protegé des Pianisten und Komponisten György Kurtág und hat derzeit eine Professur an der Indiana University Jacobs School of Music (USA) inne.