VERHEISSUNG
Johann Sebastian Bach/Edward Elgar
Fantasie c-Moll aus BWV 537
Richard Wagner
Vorspiel und Karfreitagszauber aus Parsifal
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Junges Sinfonieorchester an der Universität Münster
Bastian Heymel | Musikalische Leitung
Samstag, 5. Juli 2025 | 20 Uhr
Sonntag, 6. Juli 2025 | 18 Uhr
Kirche St. Theresia | Waldeyerstraße 62 | 48149 Münster
Eintritt frei
Unsere Proben im Sommersemester finden immer mittwochs von
19:45 Uhr bis 22:15 Uhr in der Aula am Aasee, Scharnhorststraße 100 (Platz der Weißen Rose), 48151 Münster, statt.
Die erste Probe für das neue Semester ist am Mittwoch, dem 9. April!
Auf dem Programm stehen groß besetzte Orchesterwerke von Johannes Brahms, Richard Wagner und Edward Elgar.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen und zum Mitspielen eingeladen.
Richard Wagners letztes Bühnenwerk Parsifal (1882) wurde vom Komponisten selbst ausdrücklich als „Bühnenweihfestspiel“ bezeichnet und nimmt damit eine Sonderstellung unter seinen Musikdramen ein. Die Handlung führt in die Welt einer Gemeinschaft von Rittern, die den heiligen Gral, das Gefäß, in der das Blut Jesu Christi aufgefangen wurde und den Speer, mit dem er verletzt wurde, hütet. Das Vorspiel zum 1. Aufzug öffnet die Tür zu einer Welt des Heiligen und Mystischen: Mit dem Motiv des „Dresdner Amens“ - eine feierliche, schrittweise aufsteigende Akkordfolge, die ursprünglich aus der Liturgie stammt – schafft Wagner eine sakrale Grundstimmung, die paradigmatisch für den weiteren Verlauf des Werkes ist. Als Parsifal im drittem Aufzug den vom Zauberer Klingsor zuvor entwendeten Speer zurückbringt, ist es Karfreitag, „des Höchsten Schmerzentags“. Doch von Trauer keine Spur: Die Natur erblüht in den schönsten Farben und scheint hier eine Verheißung auf Erlösung auszusprechen – Karfreitagszauber.
Johannes Brahms, der große Antipode Richard Wagners, ist mit seiner Vierten und letzten Sinfonie (1885) am Gipfelpunkt seines sinfonischen Schaffens angelangt. Stark archaisierende Züge prägen das Werk, wie der Gebrauch modaler, kirchentonaler Wendungen und alter Formmodelle, die auf die Musik Johann Sebastian Bachs verweisen. Das achttaktige Passacaglia-Thema, welches formbildend für den kompletten Finalsatz ist, geht zurück auf den Schlusschor einer Bachkantate, in dem es heißt: „Meine Tage in den Leiden endet Gott dennoch zu Freuden“. Ein Werk, das größte Melancholie und Erhabenheit vereint und in seiner strengen Form und expressiven Tiefe eine existenzielle Dimension der Verheißung anklingen lässt: die Hoffnung auf Sinn in der Vergänglichkeit, auf Erfüllung trotz tragischer Untertöne.
Johann Sebastian Bachs Orgel-Fantasie c-Moll aus BWV 537 in der Bearbeitung für großes Orchester von Edward Elgar (1922) eröffnet den Konzertabend und bringt eine andere Art der Verheißung zum Klingen: die Zeitlosigkeit und Größe Bachs, neu interpretiert durch die romantische Klangsprache Elgars, deutet auf die unvergängliche Kraft großer Musik hin.